BIOLOGISCHE BIENENHALTUNG

Die Varroa-Milbe hat die Imkerschaft aus dem Paradies vertrieben. Dieser Parasit schädigt die Bienen derartig, dass die Völker bei starkem Befall daran zugrunde gehen. Um die Milbe in den Völkern zu dezimieren, wurden seit den 80er Jahren chemische Bekämpfungsmittel eingesetzt, die sich leider im Bienenwachs, Propolis und Honig wieder finden.
Aus dieser Situation heraus wurden Richtlinien auf Bundes - seit 2000 auch auf EU Ebene für die biologische Bienenhaltung erstellt, um dem Konsumenten auch weiterhin gesunde Bienenprodukte ohne Rückstände von Medikamenten anbieten zu können. Die Betriebsweise in der biologischen Bienenhaltung unterscheidet sich wesentlich von der herkömmlichen imkerlichen Praxis:

Durch das Prinzip der Nachhaltigkeit, sind Kunststoffbeuten und Plastikwaben strikt verboten. Meine Bienenwohnungen bestehen aus natürlichen Materialien wie Holz. Tiroler Hochwaldfichten verwandeln sich in der Werkstatt meines Bruders zu naturbelassenen Bienenbeuten.

Meine Königinnen dürfen ihre Eier dort ablegen, wo sie  das Volk vorgesehen hat, sie wird nicht durch Absperrmaßnahmen daran gehindert, sich frei im Stock zu bewegen, Flügelverstümmelung der Königin, um das Schwärmen zu verhindern sind mir ein Abscheu.

Die Imprägnierung der Beuten hat mit natürlichen Pflanzenölen zu erfolgen, zur optischen Aufwertung verwende ich Aurofarben.

Der Wabenbau wird von den Bienen selbst gebaut, zur Unterstützung können "Faulenzer" in Form von Wachsplatten aus rückstandsfreiem Bienenwachs verwendet werden. Plastikmittelwände sowie mit Medikamente belastetes Wachs aus dem Handel sind streng verboten. Das Bienenwachs wird vor der Anerkennung als Biobetrieb auf verbotene Rückstände hin untersucht. Meine Bienen in der Top bare hive bauen sich alles selber, da gibt's nicht einmal Faulenzer oder Linienspiegel. Reiner Scheibenhonig sind ein begehrtes Produkt, das es allerdings nur selten wirklich gibt.
Die Gewinnung von rückstandsfreien Bienenprodukten ist nur mit reinem, nicht belastetem Bienenwachs möglich. Deshalb werden zur Milbenreduktion nur biologisch anerkannte Methoden eingesetzt, wie zB.: Fangwaben, Milch- und Ameisensäure oder auch ätherische Öle.
Rückstandsfreies Bienenwachs kann ich den Kindern mit gutem Gewissen im Rahmen von "Bienenschule 4 kids"  als "Honigkaugummi" zum Schlecken geben. Und sie nützen die Gelegenheit auch anständig aus.

In unseren Breiten müssen die Bienen für den Winter gefüttert werden. Dazu ist ihnen ein Teil des Honigs zu belassen, der Rest ist mit biologisch erzeugtem Zucker zu ergänzen. Das Winterfutter muss natürlich bis zum Frühjahr aufgefressen sein, damit es zu keiner Vermischung mit dem frischen Honig kommt. Die Verwendung von Biozucker entlastet in der Produktion Boden, Grundwasser und Luft von Dünge- und Spritzmittel.

Ich bin stolz darauf, dass ich die niederösterreichischen Biobauern als Biozuckerlieferanten im Boot habe.

Durch meinen großen Brutraum ( Jumbo - für Insider) haben die Bienen einen großen Vorrat an eigenem Honig, der nur im Notfall durch Biozuckerzufütterung ergänzt werden muss.

 

Dadurch werden nur ganz kurze Transportwege zurückgelegt und es wird auch kein Regenwald für Importzucker gerodet.

WIR SCHAUEN AUFS GANZE: Hinter diesem Slogan steckt die Philosophie meines Bioverbandes BIO AUSTRIA.
Die Richtlinien und Verpflichtungen in der Arbeit und Betreuung der Bienen sind dabei bedeutend strenger als jene der  EU Bioverordnung.
Im Wesentlichen dürfen bei meiner Betriebsweise die Bienen ihren Wabenbau für die Brut selber bauen, ohne Bauvorgaben. Dies geht am leichtesten natürlich bei Schwärmen. In der Varroabekämpfung versuche ich den Weg der Brutentnahme, um so den Schwarmprozeß nachzuahmen und den Bienen die Zeit der Brutlosigkeit als Erholungsphase bezüglich der Varroa zu vergönnen. In dieser Zeit werden die Bienen sorgfältig mit Oxalsäure benetzt, um sie von den aufsitzenden Varroamilben zu befreien. Auf diese Art und Weise versuche ich die Anwendung der Ameisensäure zu verringern.

Als amtlich anerkannter Bio-Betrieb habe ich genaue Aufzeichnungen zu führen. Von den Arbeiten an den Bienenvölkern bis zur Ernte und Vermarktung der Produkte ist alles zu dokumentieren. Die anerkannte Biokontrollfirma, die Austria Bio Garantie, überprüft mich mindestens 1x jährlich. Das Biozertifikat ist der Beweis dafür.

 

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